Handreichung

Mission Kulturagenten

Thema

Kulturelle Bildung an Schulen

Herausgeberschaft

Forum k&b

Erscheinungsort

Essen

Erscheinungsjahr

2015

Stiftungsengagement

Stiftung Mercator

Literaturangabe

Forum k&b: Mission Kulturagenten. Das Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ (2011–2015), gefördert von der Stiftung Mercator und der Kulturstiftung des Bundes. Essen 2015.

Ziel, Fragestellung, Vorgehensweise

Das Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ zielt darauf, bei Kindern und Jugendlichen Neugier für künstlerische Aktivitäten zu wecken und ihnen Kenntnisse über Kunst und Kultur zu vermitteln, um sie dadurch auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Dafür sollte in den Schulen ein umfassendes und fächerübergreifendes Angebot der kulturellen Bildung entwickelt und Kooperationen zwischen Schulen und Kulturinstitutionen aufgebaut werden.

Das Programm wurde in den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen von 2011 bis 2015 durchgeführt. Partner waren die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung, die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, die KWB Koordinierungsstelle Weiterbildung und Beschäftigung, die Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Baden-Württemberg sowie die Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Thüringen. In der Modellphase begleiteten 46 Kulturagentinnen und Kulturagenten in den fünf Bundesländern jeweils ein lokales Netzwerk aus drei Schulen. Im Verlauf des Modellprogramms wurden in den beteiligten Bundesländern zahlreiche Konzepte, Projekte, Formate und Strukturen entwickelt, wie kulturelle Bildung in Schule und Kulturinstitutionen verankert werden kann. Seit dem Schuljahr 2015/16 wird das Programm in den beteiligten Ländern als jeweiliges Landesprogramm weitergeführt, um die Arbeit in die Landesstrukturen zu überführen.

In der Onlinepublikation „Mission Kulturagenten“ werden die Erfahrungen des Modellprogramms in verschiedenen Textbeiträgen dokumentiert und reflektiert, aber auch als Praxismaterialien (Arbeitshilfen) aufbereitet. Damit soll Erfahrungswissen aus dem Programm in Form von übertragbaren Projekt- und Qualifizierungsmodellen für Akteure aus dem Feld der kulturellen Bildung (Schulen, Kultureinrichtungen, Kunstschaffende, Universitäten und der Politik) zur Verfügung gestellt werden. Es schreiben die Akteure des Programms (Kulturagentinnen und -agenten, Lehrkräfte, Künstlerinnen und Künstler, Vertreterinnen und Vertreter von Kultureinrichtungen), aber auch Förderer, Kooperationspartner, sowie Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen und Schülerinnen und Schüler.

Wichtige Ergebnisse

Modul 1: Profil Kulturagent – Erfahrungen und Einblicke

Die „Kulturagenten“ bilden das Herzstück des Programms. Ein Kulturagent soll verschiedene Rollen und Kompetenzen in einer Person vereinen und als künstlerischer Impulsgeber, Kurator, Vermittler, Kultur- und Projektmanager, Prozessbegleiter, Netzwerker, Moderator, Konfliktmanager agieren. In Modul 1 werden die verschiedenen Aufgabenbereiche und Tätigkeitsfelder der Kulturagentinnen und –agenten vorgestellt, aber auch die Qualifizierungskonzepte, die das neue Berufsprofil prägen und zur Professionalisierung der Akteure beigetragen haben.

Modul 2: Mission Veränderung – Kultur und Bildung im Dialog

In diesem Modul werden unter anderem Einblicke in die Veränderungsprozesse der Schulen im Rahmen des Programms gegeben und neue Vermittlungsformate für kulturelle Bildung vorgestellt. Auch die Kooperationspartner kommen zu Wort. Die Aufgabenbereiche der kulturbeauftragten Lehrkräfte werden näher betrachtet, die die Kulturagentinnen und -agenten durch kontinuierlichen Dialog unterstützen und damit auch zur kulturellen Profilbildung ihrer Schulen beitragen.

Modul 3: Reflexion – Zwischen Theorie und Praxis

In diesem Modul werden ausgewählte Themen vorgestellt, die die Kulturagentinnen und -agenten in einer überregionalen Akademie im Erfahrungsaustausch mit Referentinnen und Referenten diskutiert und reflektiert haben. Dazu gehören die Themen „Partizipation“, „Kreativität“, „Kooperation“, „Migration“, „Vermittlung“ und „Qualität“. Die Kulturagentinnen und -agenten reflektieren dabei die theoretischen Diskurse auch in Bezug auf die Kulturagentenpraxis.

Modul 4: Auftrag Vision – Kulturfahrpläne von kreativen Schulen

Das Instrument des Kulturfahrplans soll Schulen als Steuerungs- und Planungsinstrument dienen und dabei unterstützen, Kunst und Kultur im Schulalltag systematisch zu integrieren und zu reflektieren, um Angebote kultureller Bildung passgenau zu konzipieren, langfristig zu verankern und qualitativ weiterzuentwickeln.

Ausgehend von einer Situationsanalyse entwickelten alle beteiligten Schulen mit Unterstützung der Kulturagentinnen und -agenten eine langfristige Vision hinsichtlich kultureller Bildung und formulierten konkrete Entwicklungsziele mit den entsprechenden Umsetzungsmaßnahmen. Die Kulturfahrpläne von 36 Schulen wurden zusammengestellt und eine Arbeitshilfe zur Erstellung eines Kulturfahrplans entworfen.