Fachpublikation

Herkunft-Ankunft-Zukunft

Thema

Bildung als Schlüssel für die gesellschaftliche Integration von Geflüchteten

Herausgeberschaft

Schader-Stiftung/Hochschule Darmstadt

Autoren/Autorinnen

Vera Elena Albrecht/Natascha Riegger

Erscheinungsort

Darmstadt

Erscheinungsjahr

2016

Stiftungsengagement

Schader-Stiftung

Literaturangabe

Vera Elena Albrecht/Natascha Riegger: Herkunft-Ankunft-Zukunft. Denkwerkstatt 02 Bildung. Hrsg. v. Schader-Stiftung/Hochschule Darmstadt. Dokumentation der Veranstaltung am 21. April 2016. Darmstadt 2016.

Ziel, Fragestellung, Vorgehensweise

Die Denkwerkstatt „Herkunft-Ankunft-Zukunft“ der Schader-Stiftung beschäftigt sich mit gesellschaftspolitischen Fragen im Hinblick auf die Integration von Geflüchteten. Eine zentrale Frage ist, welchen Anteil die Zivilgesellschaft oder auch Bildungsinstitutionen in diesem Prozess übernehmen können. Die Grundannahme lautet, dass Bildung für Kinder und Jugendliche zentral ist, um ihnen Zugänge zu gesellschaftlicher Teilhabe zu eröffnen.

Die Publikation dokumentiert die zentralen Ergebnisse der zweiten Denkwerkstatt der Veranstaltungsreihe am 21. April 2016 mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis. Im Mittelpunkt standen Konzepte und Bildungsmöglichkeiten für geflüchtete Kinder und Jugendliche. In der Diskussion wurde unter anderem der Frage nachgegangen, welche Akteure auf welche Weise agieren sollten, um einen gelungenen Integrationsprozess von Geflüchteten im Bereich Bildung zu unterstützen.

Wichtige Ergebnisse

Die Autorinnen des Berichts kommen zu folgendem Resümee, das den weitgehenden Konsens der Diskussion festhält:

Bildungsprogramme allein seien nicht ausreichend, um einen gelungenen Integrationsprozess zu unterstützen. Berücksichtigt werden müsse auch die besondere Situation der Geflüchteten, insbesondere die unsicheren Aufenthaltsperspektiven und die traumatischen Erfahrungen vor und während der Flucht. Generell hätten die Geflüchteten ganz andere Bildungsansätze in ihren Herkunftsregionen als in Deutschland kennengelernt, weshalb in der Bundesrepublik grundlegende Änderungen in den Bildungskonzepten erforderlich seien und ein erweitertes Angebot von Bildungsmöglichkeiten für Geflüchtete geschaffen werden müsse. Die bereits etablierten Sprachklassen an Schulen und Berufsschulen seien positiv zu bewerten, doch wäre ein weiteres Angebot sinnvoll, das bereits in den Erstaufnahmeeinrichtungen ansetzt.

Um der gesamtgesellschaftlichen Herausforderung der Integration gerecht zu werden, gelte es, Erfahrungen aus der Migrationsgeschichte der Bundesrepublik zu nutzen. Außerdem sei es wichtig, grundlegende Haltungen zu überdenken, um vonseiten der Aufnahmegesellschaft einen Grundstein für die Integration zu legen. Bildung sei für alle Menschen – ob mit oder ohne Fluchthintergrund – gleichermaßen wichtig.

Die erhöhte Aufmerksamkeit für das Thema Bildung könne positiv für mehr Inklusion in der deutschen Gesellschaft genutzt werden. Dass das Thema vermehrt in den Mittelpunkt von politischen und gesellschaftswissenschaftlichen Debatten gerückt sei, schaffe die Möglichkeit, alte Konzepte neu zu überdenken und neue Konzepte auszuarbeiten.